Japanische Legewachteln: Die Zimter           ZUR STARTSEITE

(2014): Dunkelrotäugige Zimter: Inzwischen gibt es offenbar durch Mutation auch Zimt-Küken, die mit dunkelroten Augen schlüpfen und so ihr Futter besser finden. Es ist eine züchterische Aufgabe, diese Variante zu verbreiten. - Meine Zimter sind sind inzwischen alle auf diese dunkelroten Augen umgestellt.

(2013): Sichere Aufzucht:  Neben einer etwas gedimmten Beleuchtung kann man durch die Aufzucht während der ersten drei bis fünf Tage auf Stoff oder Küchenpapier erreichen, dass das Futter sicher gefunden wird. Bei der Aufzucht auf Hobelspänen oder Ähnlichem besteht die Gefahr, dass die Hobelspäne ziellos aufgenommen werden und die Küken  so mit vollem Kropf verhungern. Danach ist die Sicht soweit entwickelt, dass keine Verluste mehr aus diesen Gründen auftreten.

 Kenn-Zimter: Durch gezielte Verpaarung sind die Geschlechter der Küken nach dem Schlupf an der Färbung zu erkennen. Es wurden mehrfach Probebruten gemacht, immer war das Ergebnis erwartungsgemäß: Alle Wildfarbigen wurden Hähne, alle Zimter Hennen.

Der Einsatz von Wild-Zimtern wird dabei bevorzugt, da auch für Wachtel-Anfänger die Erkennung sehr sicher  möglich ist und er sofort weiß, wie die Geschlechter verteilt sind. Ein wichtiges Merkmal neben den hellen Flaumfedern ist noch: Alle Zimter haben helle Schnäbel.

Auch für diese Zimter aus der Kenn-Paarung gilt der im (2012a) Resümee: 1. bis 5. stehende Text.

 

(2012a) Resümee: Aus drei Jahren Zuchterfahrungen mit zimtfarbigen Legewachteln lässt sich folgende Zusammenfassung ableiten:

1. Zimtfarbige sind von Natur aus sehr verträglich (ich habe in dieser Zeit nur einmal eine zänkische Althenne erlebt), man kann problemlos Hennen und auch Hähne austauschen oder zusetzen.

2. Alle Zimter haben eine gute Legeleistung, da es durch die geschlechtsgebundene Vererbung sehr leicht ist, fremdblütige Hennen zu züchten.

3. Die bekannte hellrote Augenfarbe während der ersten Tage wurde erfolgreich weggezüchtet (es traten inzwischen auch woanders Dunkeläugige auf), sie haben jetzt sofort dunkelrote Augen (das schließt aber nicht aus, dass es noch insgesamt helle Rotaugen gibt). Trotz der dunkleren Augen ist eine gewisse Empfindlichkeit der Augen während der ersten Tage geblieben. Es empfiehlt sich deshalb immer die Aufzucht unter Dunkelstrahler oder Heizplatte, zusätzlich eine ziemlich weit runter gedimmte Beleuchtung des Futterplatzes. Auch eine 1,7-W-Led (Lampe für Kühlschränke) ist zu empfehlen. Es ist auch möglich, die Zimter während der ersten Woche getrennt von andersfarbigen Küken aufzuziehen. Nur einige andersfarbige Küken zuzusetzen, die ihnen die Futteraufnahme vormachen, ist ratsam. Das Angebot des Futters in flachen Schalen ist wichtig, da sie dann immer ins volle Futter picken.

Bei ähnlichen Fällen in der Tierzucht ist es gelungen, durch Einlagerungen geringer Mengen von Pigmenten in der Iris (deren Fehlen ist ja das Problem), die Augenempfindlichkeit im Laufe der Generationen wegzuzüchten, sogar bei Albinos.

4. So schön, wie alle Varianten der Zimter aussehen, so sind doch offensichtlich die Wild-Zimter die robusteste Variante, besonders interessant natürlich für die "Eierproduzenten". Für den Liebhaber besonderer Farben sind selbstverständlich alle anderen Farbschläge von Interesse.

5. Bei der Fütterung der Legehennen konnte ich immer wieder feststellen, dass alle Zimter keinen zusätzlichen Kalk-Grit aufnehmen (bei allen anderen Farbschlägen ist das Angebot nötig). Ihnen genügt der übliche Kalziumgehalt im Legemehl/-pellets oder anderen Zuchtfuttermittelgemischen. - Natürlich brauchen sie aber Steinchen-Grit, wenn das Futter Körner enthält, die zermahlt werden müssen. Bei Pellets oder rein mehlförmigem Futter ist das nicht erforderlich.

6. Zur Zucht anderer Farbschläge: Auch wenn man nur Wild-Zimter zur Verfügung hat, ist die schnelle Erzüchtung anderer Zimter kein Problem. Man paare einen Wild-Zimter-Hahn an dominant vererbenden Gold-, Goldsprenkel- oder Tenebrosus-Hennen und man hat sofort Zimthennen in der gewünschten Farbe als Nachzucht. Alle Hähne werden erst einmal farbig und sind spalterbig zimt. Sie bringen mit Zimthennen verpaart in der nächsten Generation auch wieder Zimt-Hähne. - Nur bei den rezessiv vererbenden Rotköpfen ist es etwas schwieriger.  -  Fee-Einkreuzungen habe ich noch nicht versucht.

-------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Rotkopf-Zimt Hahn Rotkopf-Zimt Henne

(2011/2) Die Rotkopf-Zimter: Die Rotkopf-Zimter erschienen im Jahre 2010 gelegentlich als Hennen. Sie wurden offensichtlich über Rotköpfe verbreitet, da durch die geschlechtsgebundene Vererbung der Zimter bereits ein mischerbiger Rotkopfhahn genügt, um reinerbige Zimt-Hennen zu gewinnen. Der rote Kopf der Hähne wird durch den Zimtfaktor leider völlig unterdrückt. Aber sie sind ja auch so eine Augenweide. - Die geperlte Brust der Henne ist deutlich erkennbar. Die Augen erscheinen in einem sehr dunklem Rot.

Inzwischen hat es sich herausgestellt, dass auch ein Teil der Dunkelaugen noch empfindlich sind. Auch sie bedürfen einer gewissen Sorgfalt bei der Aufzucht während der ersten Tage. Bei mir hat es sich bewährt, an den ersten Tagen Mischfutter und Mohn in getrennten Schalen anzubieten. Streut man das Futter in den ersten Tagen breit, finden sie es schlechter. Da sie zuerst in den Mohn picken, den sie sehr bevorzugen, erwischen sie ihn auch, wenn sie ungezielt zupicken. Es geht ja nur darum, dass die Küken anfangs Futter finden. Erwärmung mit Dunkelstrahler oder Wärmeplatte ist sinnvoll und die Beleuchtung des Futters sollte reduziert werden. Zu beachten ist, dass Hühnervögel, und damit sicher auch Wachtelküken, dreimal besser sehen sollen als Menschen.

2011/1) Die Dunkeläugigen Zimter: Im Frühherbst 2010 fiel bei mir ein Zimthennenküken mit dunkleren Augen. Parallel beobachtete ein Züchter aus der Nähe ebenfalls dunkeläugige Zimter. Die Iris war aber noch sehr dunkelrot wie allgemein üblich, nur das helle Rot in den ersten Tagen verschwand. Sie hatten dadurch keine Lichtempfindlichkeit mehr bei der Futteraufnahme, die Küken waren gleich anfangs wuchsfreudig wie andere Legewachteln. Der helle Schnabel blieb als Kennzeichen für Zimter ebenso erhalten wie die gesamte helle zimtfarbig überhauchte Erscheinung. Es erscheint sinnvoll, die Zimterbestände nach und nach als Dunkelaugen umzuzüchten. Da nach ersten Erfahrungen Dunkelauge über Rotauge dominiert, geschieht das ohnehin. Der einfachste Weg ist der, nur Hähne mit dunklen Augen zur Zucht einzusetzen. Natürlich muss man die Augenfarbe in den ersten Tagen feststellen und die Küken kennzeichnen. An sich ist es typisch, dass alle Zimter bei anderen Arten anfangs rote Augen haben. Aber die Natur macht hier ein besonderes Angebot, es ist nichts als eine natürliche Variabilität, die man nutzen kann. -

Was sich auch in den folgenden Generationen bestätigt hat, ist die Beobachtung, dass Zimter sehr verträglich sind. Mal eine Wachtel dazu setzen oder den Hahn auswechseln ist kein Problem. Es wird  offensichtlich durch ihre sehr helle Färbung verursacht und den dadurch bedingten geringen Melanin-Stoffwechsel. Das wird hier auf der Seite ganz unten bereits erklärt. Dazu kommt, dass sie wenig bis gar keinen zusätzlichen Futterkalk zum Legefutter benötigen. Der geringe Kalkbedarf wurde seit drei Generationen durch Beobachtungen festgestellt.

 

(2009) Die Zimter insgesamt setzen sich aus einigen Varianten der Zimter zusammen, die gemeinsam recht zarte Farben ergeben. Um klar zu informieren, wird im Namen die Grundfarbe als Kurzform mit angegeben, also Wild-Zimter (Wildfarbig), Gold-Zimter (Gold/Goldsprenkel), Silber-Zimter (Silber), Tenebrosus-Zimter (Tenebrosus). - Hier einige Bilder:

Wild-Zimt Hahn Wild-Zimt Henne
Gold-Zimt Hahn Gold-Zimt Henne
Die Tenebrosus-Zimter haben genetisch gesehen Tenebrosus als Grundfarbe. Dessen Dunkelbraun wird durch Zimt zu diesem Grau aufgehellt. Die typische Tenebrosuszeichnung, wie sie auch den Rotköpfen zugeschrieben wird, ist zu erkennen. Die Schwingen sind nicht weiß, sondern nur sehr hell.
Tenebrosus-Zimt Henne  
Diese Henne ist ein Exemplar der angegebenen Kombination. Wie anfänglich bei allen Tuxedo-Stämmen muss hier noch eine sorgfältige Auslesezucht betrieben werden. Die ist aber in vollem Gange, da ein erstaunliches Interesse vorhanden ist.
Tenebrosus-Tuxedo-Zimt-Henne  
Zimthennen, die über Außenfütterung und -tränkung sehr hygienisch versorgt werden. Die beiden helleren Hennen sind Gold-Zimter, alle anderen Wild-Zimter.
Zimt-Hennen an kleiner Napftränke (Foto: Bolde) klick!  

Die Bruteier:  Um Inzuchtschäden völlig auszuschalten, erhalten Sie mit den angebotenen Bruteiern solche von Eltern aus  verschiedenen Linien. Ich habe mit Beginn mehrere nun nur noch wenig verwandte Linien aufgebaut, vorerst Wild-Zimt-Linien und Gold-Zimt-Linien.  Als Nachkommen fallen aus den Bruteiern von Eltern mehrerer Linien diese beiden Farben der Elterntiere. Aus der Paarung Zimt x Zimt entstehen zu 100 % wieder Zimter, hier also Wild-Zimter und Gold-Zimter. Das ist so im Gegensatz zu den in vielen Spielarten vorhandenen Silbern/Blauen, die in viele Varianten immer wieder aufspalten. Das hängt dort aber auch damit zusammen, dass es verschiedene silberne und blaue Erbfaktoren gibt und diese ohne deren genauere Kenntnisse verpaart werden. Die Zimter aber werden alle durch das eine Erbmerkmal Zimt geeint, nur die Grundfarben wechseln, diese sind aber klar erkennbar.

Die Herkunft der Zimter: Es verdichtet sich die Vermutung, dass vor etwa 6 Jahren (2003) in Bayern in einer Großanlage durch Mutation eine einzelne Henne entstanden ist. Aus dieser ersten Mutation sind die heute existierenden Zimter in das gesamte Land verstreut worden.

Zimter bei Japanwachteln sind nichts Neues. Sie wurden bereits 1982 in den USA beschrieben. Den Namen haben sie von der zimtbraunen Färbung auf der aufgehellten Grundfarbe Wildfarbig. Das sind die hier auf den Bildern als Wild-Zimt bezeichneten Wachteln. Dass sie offenbar erneut als Mutation entstehen konnten, war nur eine Frage der Zeit. Die Natur bietet auf diese Weise immer wieder Varianten an. Man könnte denken, es ist nur etwas für die Hobbyzüchter, ist aber in Wirklichkeit nur ein Teil der Evolution insgesamt  Die Hobbyzüchter nutzen so etwas nur und manche haben ihre Freude daran.

Dunkelrote Augen haben alle Zimter beim Schlupf, das ist eines der Indizien dafür, dass es wirklich Zimter sind. Auch der hornfarbige Schnabel deutet darauf hin. Typisch für sie ist außerdem, dass die  Zimter diese Augenfärbung während der Aufzucht weitgehend bis ganz verlieren (die ebenfalls rotäugigen Farbschläge Falben und Albinos behalten ihre roten Augen lebenslang und scheiden damit hier definitiv aus; Albinos und Falben  entstehen außerdem durch völlig andere Gene). Die gelegentlich gehörte Farbschlagbezeichnung "Rotauge" oder "Silber-Rotauge" ist deshalb falsch und bestätigt die Unkenntnis der genetischen Zusammenhänge. Das hat sich so über die Jahre hingezogen. Eine Neuheit sind sie natürlich, aber eben eine Zimt-Neuheit. Dass sie vermutlich in Unkenntnis der Sachlage in den letzten Jahren als Silberne oder Rotaugen angesehen und gehandelt wurden, war eher förderlich. Nur so konnten sie die Zeit unerkannt überdauern. Jetzt war es mehr ein Zufall, dass ein Wachtelhändler Einzelexemplare dieser Wachteln gezielt sammelte und mir freundlicherweise einen kleinen Stamm überließ. Beim Anblick dieser Wachteln und nach den ersten Brutergebnissen waren die genetischen Zusammenhänge schnell erkannt, gibt es doch Zimter bei vielen Vogelarten. Auch im Sinne der international üblichen Bezeichnungen ist nur die Bezeichnung Zimt richtig. Sie werden dort mit dem Symbol "cin" für cinnamon bezeichnet.

Die Leistung  Die Zimter bringen jetzt eine normale gute Legeleistung  Eine gewisse Sorgfalt bei der Aufzucht solcher Noch-Raritäten ist zwar immer angebracht, aber doch wohl selbstverständlich. Da die Zimter vermutlich aber alle aus einer einzigen Henne stammen, ist Inzuchtvermeidung groß geschrieben, so wie bei allen seltener vorkommenden Farbschlägen. Das ist aber eine rein züchterische Frage. Probleme bei der Aufzucht und mangelnde Legeleistung hatten hier ihre Ursachen, sind aber durch konsequente Fremdzucht gemeistert worden. Da vermutlich in Zukunft weitere Farbschläge der Zimter zur Verfügung stehen werden, lassen sich auch solche einkreuzen. Auch hier gilt immer: Aus Zimt mal Zimt entsteht immer Zimt, natürlich in den verschiedenen Variationen der Ausgangstiere.

Die Geschlechtserkennung bei den meisten Zimtern ist die gleiche wie bei Wildfarbigen bzw. Goldsprenkeln und in der dritten Woche erkennbar. Auch hier haben die Hennen die gesprenkelte Brust, die Hähne die helle (Ausnahme Silber-Zimter und Tene-Zimter). Bei den Gold-Zimtern ist ein geübtes Auge erforderlich, doch auch hier steht die fast weiße Brust des Hahnes der besonders an den Seiten leicht gesprenkelten der Henne gegenüber.

Die Friedfertigkeit der Zimter ist erstaunlich. Von Beginn an wurde beobachtet, dass die Zimter ausgesprochen verträglich waren. Mehrere Hähne mit wenigen Hennen zusammen zeigten erstaunliche Friedlichkeit. - Kürzlich fand ich eine Erklärung (Six/Müller: Vererbung bei Hühnern und Wassergeflügel): Aus der Geflügelzucht ist bekannt, dass Geflügel mit dunklen Farben besonders lebhaftes bis aggressives Verhalten zeigt. Der Grund: Da es sich bei den Pigmenten um Abbaustoffe des Stoffwechsels handelt, sind Vögel mit dunkleren Farben mehr damit belastet und zeigen sich temperamentvoller. Auch aus diesem Grund sind Nutztiere des Geflügels in großen Herden (Masthühner, -puten und -gänse) weiß. -  Weiß sind unsere Zimter nun nicht, aber sehr wenig Pigmente haben sie generell. Gegenüber den Weißen zeigen sie aber den Vorteil der visuellen Geschlechtserkennung besonders bei den Wild-Zimtern recht gut.

               

Küken der Gold-Zimter und Wild-Zimter

 

   ZUR STARTSEITE