Tenebrosus ist ein sehr alter dunkelbrauner
Farbschlag. Diese Bezeichnung ist offenbar nur in Deutschland so bekannt.
Der Erbfaktor wird wissenschaftlich E (extended brown), also dunkelbraun
oder schwarzbraun genannt. Er vererbt dominant zu Wildfarbig. Es tritt aber
eine farblich sehr ähnliche Form auf, die ich in Anlehnung an den ähnlichen Farbschlag
bei den Zwergwachteln Dunkel nennen möchte. Beide Farbschläge sind bereits vermischt und
bei beiden treten auch Dunkelschecken auf, die vielfach mit dem Ziel Weißlatz
oder Tuxedo gezüchtet
werden. Tenebrosus ist der dunklere, Dunkel der
heller braune Schlag. Deutlich unterscheidbar sind beide an der Kükenfärbung.
Tenebrosus-Küken sind fast schwarz, Dunkle tragen die auf den Bildern unten erkennbare
eigenartige Kopfzeichnung, die sich mit der Mauser ins Jugendkleid verliert. Bereits bei
den Küken ist zu erkennen, dass die Weißscheckung sehr unterschiedlich werden wird. Das
linke und das etwas versteckte rechte Küken, beide etwas heller bräunlich, sind offenbar
spalterbig in Wildfarbig.
Nach entsprechenden Untersuchungen entstehen
diese Dunkelschecken durch vier verschiedene Erbmerkmale. Das sind Weißbrust
(wb), Weißkopf (cr), Weißschwingig (wp) und Weißbärtig (bi).
Eine beliebte Sonderform der
Scheckung ist der Tuxedo, er vereint alle vier genannten Scheckengene. Das Zuchtziel
besteht hier in einer sauberen Ausgestaltung der weißen Färbung, die etwa
die Hälfte des Gefieders einnehmen sollte. Auch hier
ist sehr viel züchterischer Aufwand vonnöten. Aber einige Züchter befassen
sich aktiv damit. Die Farbe ist dabei von untergeordneter Bedeutung. Alle Scheckenzeichnungen
sind auch in allen anderen Farben möglich (siehe Goldschecken). Diese dunklen Varianten werden aber wegen
des Kontrastes der beiden Farben Dunkelbraun und Weiß bevorzugt.
Die Geschlechter aller dieser Dunkelbraunen
samt Schecken lassen sich am Gefieder nicht erkennen.
Die Braunen
Bei einem mir bekannten Züchter fielen braune Legewachteln.
Mit scharfem Blick lässt sich am unten stehenden Bild der Küken erkennen, dass bei den
Braunen die Konturen der Kükenzeichnung verwaschen sind und so die braun überhauchten
Küken entstehen. Bei den adulten Tieren ist es dann eindeutig erkennbar.
Auf den ersten Blick ist die Ähnlichkeit besonders der
Hennen mit spalterbigen Tenebrosus so groß, dass man sie dafür halten kann. Bei Hähnen
dagegen sind Kopf und Brust deutlich hellbrauner gefärbt. Das sicherste Merkmal der
Braunen ist offensichtlich diese hellere braune Kopf- und Brustzeichnung.
Bei den Tenebrosus gibt es dagegen keinen Unterschied in der
Ausfärbung bei den Geschlechtern. Es wird schwierig sein, beide Varianten ganz sicher zu
trennen.
Auch in der Färbung der Beine unterscheiden sich beide
Farbmutanten. Den teils dunklen Beinen, zumindest als Küken, der Tenebrosus stehen die
hell gefärbten Beine der Braunen gegenüber. Deren Färbung ist identisch mit denen der
Wildfarbigen. Auf den Bildern unten ist das ganz eindeutig zu erkennen.
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Brauner Hahn |
Braune Henne |
Wildfarbige und braune Küken
(rechts) |
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