Japanische Legewachteln: Rotkopf      

 

Bild 1: Hahn und Henne der Rotköpfe

Seit einiger Zeit werden gelegentlich Mastwachteln mit den Bezeichnungen "Tschechische Mastwachteln" angeboten. Sie sind vom Gewicht her aber nicht schwerer als kräftige Legewachteln und streuen sehr stark im Gewicht. Diese Mastwachteln wurden aus Tschechien importiert und die Nachzucht zeigte starke Inzuchterscheinungen. Bei deren Bekämpfung wurden auch Stämme auf Legewachtelgröße umgezüchtet. Darum geht es hier.

Inzwischen bin ich im Buch von Köhler: "Wachtelhaltung" und im Internet fündig geworden und möchte die Zuchtpause 2009/10 nutzen, eine korrekte Bezeichnung für den sich bei uns rasant verbreitenden Farbschlag einzuführen.  In den USA wurde diese Farbmutante bereits 1979 beschrieben, wegen ihres rotbraunen Kopfes Rotkopf genannt, das Symbol nennt sich "rh" (red head). Die damals veröffentlichten Fotos ließen leider nicht eher erkennen, dass es sich um unsere "Tschechen" handelte. Seit diesem Jahr sind sie auch mindestens in der Schweiz, in Frankreich, in Belgien, Italien und Österreich angekommen. Das macht es sinnvoll, sie richtig zu benennen, d.h. mit einer auch international verständlichen Bezeichnung.

Rotkopf heißen demnach die weit verbreiteten Legewachteln mit dieser Farbe, sollte es Züchtungen auf höhere Körpermasse geben (stabil über 300 g), so werden diese sinnvoll mit Rotkopf-Mastwachtel bezeichnet.  -  Die weitere Bezeichnung als Tschechische Mastwachtel oder Sperber ist dagegen nicht mehr sinnvoll und sollte unterbleiben..

Die Farbe vererbt autosomal (nicht geschlechtsgebunden) und rezessiv zu Wildfarbig. Das wurde bei mir bestätigt. Es wird nur von einem Erbfaktor ausgegangen.

Die Küken beim Schlupf sehen denen der Goldsprenkelküken sehr ähnlich, sie haben aber zusätzlich einen leichten grauen Hauch . Auch der Kopf ist bereits gut sichtbar wesentlich dunkler bei beiden Geschlechtern. Die Geschlechtserkennung der Jungtiere ist in der dritten Lebenswoche (Bild 6, Bemerkung: Die Hennen sind nicht kleiner, diese sitzt nur geduckt da) ähnlich wie bei den Goldsprenkeln an der weißgelben Brustfärbung der Hähne gut möglich..

In Unkenntnis der genetischen Zusammenhänge habe ich anfangs Goldsprenkel eingekreuzt. Sprenkelung und  Sperberung lassen sich ausgewachsen gut unterscheiden. Trotzdem ist es sinnvoll, in die Rotköpfe zur Blutsauffrischung nur Wildfarbige einzukreuzen. Nur dadurch bleibt die attraktive dunkle Sperberung erhalten.

Durch die Einkreuzung leistungsfähiger wildfarbiger Stämme bringen die Rotköpfe eine sehr gute Legeleistung und nach der Überwindung anfänglicher Schwierigkeiten durch Inzucht auch normale Schlupfergebnisse um über 75 %.

Bild 2    "verliebte" Rotköpfe     Bild 3 Bild 4    Rotkopf-Hennen

 

Bild 5: Rotkopf-Küken, 12 Tage Bild 6: Rotkopf-Jungpaar, 18 Tage

Abschließend kann man sagen, diese Rotköpfe haben in und um Deutschland ein ungeheures Interesse gefunden. Deshalb ist es wichtig, sie ein wenig auf Schönheit zu züchten, auch wenn sie in Deutschland nicht zum ausstellungswürdigen Geflügel gehören. Bereits die Auslese der Zuchttiere auf die oben genannten Farbmerkmale ist da schon hilfreich.

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